Eine große Herausforderung für Veranstalter und Führungskräfte der Einsatzorganisationen ist die Planung von Sanitätsdiensten. In…
Veranstaltungen wieder durchführen, aber wie?
Die Bundesländer arbeiten derzeit an der Frage, ab wann und unter welchen Bedingungen eine Veranstaltung stattfinden kann bzw. was eigentlich eine Großveranstaltung ausmacht.
In der öffentlichen Diskussion fällt auf, dass die Erlaubnis von Veranstaltungen kaum eine Rolle spielt. Die Veranstaltungsbranche gehörte zu den ersten betroffenen Branchen, und wird vermutlich zu den letzten gehören, die wieder in einen halbwegs normalen Alltag zurückkehren können.
Die Spannung ist groß, welche Bedingungen die Länder zugrunde legen werden, um Veranstaltungen wieder zu ermöglichen. Dazu sind bereits verschiedene Konzeptpapiere im Umlauf.
Der Wunsch darf jedoch nicht der Vater des Gedankens sein. Denn der Wunsch ist, so schnell wie möglich in die Normalität zurückzukehren – oder anders gesagt: Endlich wieder Einnahmen zu generieren. Zwischenzeitlich dürfte aber jedem bewusst sein, dass zu schnelle Lockerungen ein hohes Risiko mit sich bringen, dass es wieder zu Verboten und Einschränkungen kommen wird.
Veranstaltungen stampfen sich auch nicht einfach so aus dem Boden, d.h. es braucht eine gewisse Vorlaufzeit für Planung und Vorbereitung. Die „ersten“ Veranstaltungen, die stattfinden dürfen, werden eine besondere Verantwortung tragen: Nehmen die ersten Veranstalter (und Dienstleister, Mitarbeiter und Besucher) die Sache nicht ernst, werden alle anderen Veranstalter (und Dienstleister, Mitarbeiter und Besucher) darunter leiden, wenn es erneut zu Verboten oder Einschränkungen kommt.
Im Zuge der schrittweisen Lockerungsmaßnahmen – und dem Weg zurück in einen vergleichsweise normalen Alltag – werden wir Veranstaltungen wieder zulassen wollen und müssen. Ebenso wird die Gesellschaft gezwungen sein zu lernen, mit dem Virus zu leben und umzugehen.
Es müssen daher Kriterien gefunden werden, die als Voraussetzungen definiert werden, um Veranstaltung wieder zu ermöglichen. Wichtig ist dabei, dass sich die Veranstaltungsbranche nicht mit Anforderungen unter- oder überbietet: Aktuell sehen wir es bei Öffnungen von Schulen, Gastronomie oder Einkaufsläden: Die Länder scheinen sich gegenseitig übertreffen zu wollen.
Regeln müssen nachvollziehbar sein. Sie brauchen Akzeptanz bei den Verantwortlichen. Sonst passiert das, was auch bei so vielen anderen Regeln passiert: Sie werden geflissentlich übersehen, wenn sie stören, nerven oder Geld kosten. Gewonnen wäre dann auch nichts.
Das heißt: Selbst wenn man Regeln aufstellt, bedeutet das noch lange nicht, dass sich die Verantwortlichen an diese Regeln halten. Aber gerade beim Infektionsschutz – zumal während einer akuten Pandemie – sind die Folgen von Verstößen extrem: Seien es Unternehmen, deren Mitarbeiter in Quarantäne müssen, über neuerliche Verbote, bis hin zu weiteren Infektionen oder gar Todesfällen.
Man wird abwägen müssen zwischen Umsetzbarkeit und Geselligkeit. Was ist schon ein Konzert, wenn die Leute mehrere Meter auseinandersitzen, jeder eine Maske trägt, man nur einzeln hin- und herlaufen darf usw.? Ebenso muss dem Umstand Rechnung getragen werden, dass Veranstaltungen – von klein bis groß, von Fortbildung bis Tanzabend – unterschiedlich sind und die Branche unglaublich vielfältig ist.
Derzeit kristallisiert sich u.a. die Notwendigkeit eines Hygieneplans heraus, der die notwendigen Maßnahmen für Besucher und Mitarbeiter berücksichtigt.
„Die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter liegt uns am Herzen“ heißt und hieß es oftmals bei Absagen von Veranstaltungen. Nehmen wir uns alle beim Wort.
Zusammen mit Thomas Waetke (eventfaq.de) bereiten wir uns derzeit auf die verschiedenen Szenarien vor: Wir entwickeln einen standardisierbaren Hygieneplan und bereiten aktuelle Schulungsmöglichkeiten vor: Für die Verantwortlichen, aber auch für die Mitarbeiter, die die Maßnahmen umsetzen können müssen.
Auf der eventFAQ-Sonderseite (Groß-)Veranstaltungen und Corona finden Sie eine Übersicht über den aktuellen Stand in den Bundesländern.
Diesen Artikel habe ich, Dennis Eichenbrenner, gemeinsam mit Thomas Waetke geschrieben.