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Aktuelle Informationen zu Corona – 10.03.20

Nachdem die Entwicklungen am Wochenende die Situation für die Veranstaltungsbranche grundlegend verschärft hat, möchte ich Ihnen diese Kundeninformation zur Verfügung stellen.

Gesundheitsminister Jens Spahn wies am vergangenen Wochenende darauf hin, dass Veranstaltungen mit über 1.000 Besuchern verstärkt durch die Behörden abgesagt werden sollen.
Heute stand er mit weiteren Experten der Bundespressekonferenz Rede und Antwort. Hier sagte er unter anderem, dass sich der Zeitraum mit Einschränkungen eher über Monate, als über Wochen erstrecken wird.

Ebenfalls sollten Veranstaltungen mit unter 1.000 Teilnehmern eine Risikoabschätzung gemäß der Maßgabe des RKI vornehmen und prüfen, ob eine Absage notwendig ist. 

Mit was ist zu rechnen?
Generell sind für die Absage von Veranstaltungen die Länder ermächtigt, ebenfalls hat die Kommune die Möglichkeit dazu. Voraussichtlich werden die Behörden der Maßgabe von Herrn Spahn folgen. (Stand 09.03.2020 – 21:00 Uhr: Baden-Württemberg will laut Website des Gesundheitsministeriums Absagen für Veranstaltungen mit über 1.000 Besucher an die Kommunen lediglich empfehlen // Bayern: wird laut Spiegel.de bereits morgen Veranstaltungen mit über 1.000 Besucher per Kabinettsentscheid verbieten // NRW: wird lt. WDR Veranstaltungen mit über 1.000 Besuchern morgen per Erlass verbieten). Aus der Branche ist zu hören, dass teilweise Veranstalter im Nachhinein sehr hohe Auflagen durch die Genehmigungsbehörde bekommen. Es besteht Grund zur Annahme, dass dies – im Einzelfall – den Veranstalter dazu bringen soll die Veranstaltung selbst abzusagen, denn im Falle einer Absage nach Infektionsschutzgesetz ist die Behörde mit hoher Wahrscheinlichkeit schadenersatzpflichtig. Die Corona-Krise (auch wenn ich das Wort Krise ungern benutze) ist laut Juristen keine höhere Gewalt.

Noch in der letzten Woche sah es nicht danach aus, dass derart gravierende Einschränkungen umgesetzt werden. Nun kommt diese Entscheidung schneller und konsequenter als angenommen. Wie es Mitte März oder gar im April und Mai weitergehen wird, kann man schlicht nicht vorher sagen.

Was sollten Veranstalter jetzt tun?
Veranstaltungen über 1.000 pax die im März, April und Mai stattfinden:
Grundsätzlich empfehle ich sich auf den Worst-Case einzustellen, also dass Veranstaltungen erstmal nicht stattfinden werden. Wenn es dann doch so ist, waren Sie zumindest möglichst gut vorbereitet. 

Sinnvoll ist in jedem Fall die eigenen Verträge mit Künstlern und Dienstleistern zu prüfen und eine Kostenübersicht anzufertigen. Listen Sie auf, welche Kosten in jedem Fall anfallen und welche (Kündigungs-)Fristen bestehen, ggf. sind hier wichtige Stichtage zu beachten. Sprechen Sie mit Ihrer Ausfallversicherung in welchen Fällen diese zu Leistungen – im Zuge der derzeitigen Situation – bereit ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

Prüfen Sie in jedem Fall schon jetzt gründlich ob eine Verschiebung der Veranstaltung in Frage kommt und was diese an Kosten verursachen würde. Nach jetzigem Stand der Dinge kann eine Verschiebung für Veranstaltungen die früh in der Saison geplant sind eine wirklich gute Chance darstellen. Sprechen Sie diese Option ebenfalls mit Ihrer Ausfallversicherung ab, ggf. ist diese bereit anfallende Zusatzkosten mitzutragen.

Sagen Sie Ihre Veranstaltung nicht unbedacht von sich aus ab! Die Kosten sind nicht notwendigerweise von Ihnen zu tragen, wenn die Behörde die Veranstaltung untersagt. Eine selbstständige Absage sollten Sie in jedem Fall gut abwägen.

Was sollten Veranstalter jetzt tun?
Veranstaltungen über 1.000 pax die im Juni oder später stattfinden:

Auch hier empfehle ich, sich so früh wie möglich auf den Worst-Case einzustellen und die Zeit die Sie haben auch für ein Ausfall-Szenario zu nutzen. Prüfen Sie Ihre Verträge, machen Sie sich eine Kostenübersicht (welche Kosten fielen bereits an, welche Kosten fallen noch an, wie sind die vereinbarten Kündigungsfristen). Sprechen Sie schon jetzt mit Ihrer Ausfallversicherung welche Möglichkeiten bestehen. Auch in diesem Fall kann die Verschiebung der Veranstaltung in den späten Sommer eine Option sein. Hierzu sollten Sie eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen und zumindest die Möglichkeit gründlich prüfen.

Was sollten Veranstalter jetzt tun?
Veranstaltungen unter 1.000 pax:

Auch hier gilt: Sagen Sie Ihre Veranstaltung nicht unüberlegt ab. Zunächst kann mit der Handlungsempfehlung des RKI das individuelle Risiko zur aktuellen Corona-Krise der Veranstaltung ermittelt werden:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risiko_Grossveranstaltungen.pdf?__blob=publicationFile

Besprechen Sie das Ergebnis mit Ihren Dienstleistern und gegebenenfalls mit der Genehmigungsbehörde. Prüfen Sie zudem ob zusätzliche Hygienemaßnahmen möglich und ob diese sinnvoll sind.

Die Lage ist derzeit noch sehr dynamisch, vieles wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen. Wir sind bemüht weitere Handlungshinweise zu geben und für Sie aufzuarbeiten.

Wir sind gerne bereit Sie bei allen genannten Schritten zu unterstützen, sprechen Sie mich dazu gerne an!

Weiter Informationen finden Sie auch auf unserer Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/EVSSafety/

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